“Fal­sche Poli­zei­be­am­te” erbeu­ten in Sta­de über 10.000 Euro — Poli­zei sucht Zeugen

“Fal­sche Poli­zei­be­am­te” erbeu­ten in Sta­de über 10.000 Euro — Poli­zei sucht Zeugen
20.10.2023 – 09:54
Stade
Am spä­ten Diens­tag­abend mel­de­te sich ein angeb­li­cher Poli­zei­be­am­ter der Stader Wache bei einem 67-jäh­ri­gen Stader auf des­sen Mobil­te­le­fon und gab das Gespräch dann an einen “Staats­an­walt” weiter.
Die­ser teil­te dann mit, dass es in ver­gan­ge­ner Zeit zu ver­mehr­ten Raub­ta­ten durch ost­eu­ro­päi­sche Ein­bre­cher­ban­den gekom­men sei. Es sei bereits eine Täter­grup­pie­rung bekannt; laut neu­es­ten Erkennt­nis­sen wäre eines der nächs­ten Zie­le der Ban­de, die Bank-Schließ­fä­cher der Spar­kas­se Sta­de-Altes Land (Pfer­de­markt Sta­de) auf­zu­bre­chen. Hier hät­ten ja auch Herr der Ange­ru­fe­ne und sei­ne Frau ein Schließ­fach. Der Staats­an­walt gab an, sich am Fol­ge­tag erneut zu mel­den und Instruk­tio­nen vorzubereiten.
Am Mitt­woch, den 18.10. mel­de­te sich gegen 8:00 Uhr erneut eine männ­li­che Per­son, wel­che sich als Ange­hö­ri­ger der Poli­zei Sta­de aus­gab, beim Geschä­dig­ten. Der Unbe­kann­te gab das Gespräch nun wie­der­um an einen angeb­li­chen “Staats­an­walt” der Staats­an­walt­schaft Sta­de weiter.
Ziel der “Poli­zei” wäre es, die Täter auf fri­scher Tat zu ergrei­fen. Der Ange­ru­fe­ne sol­le nun als “Lock­vo­gel” die­nen, indem er sein Schließ­fach leert, den Inhalt ent­spre­chend plat­ziert und so die Täter­schaft “anlo­cke”. Wenn die Täter dann zuschla­gen wür­den, stün­de bereits ein Spe­zi­al­ein­satz­kom­man­do der Poli­zei zur Ergrei­fung bereit.
Der Stader wur­de durch den männ­li­chen Anru­fer somit zunächst zu sei­ner Bank geschickt um sein Schließ­fach leer­zu­räu­men. Dabei wur­de ihm sug­ge­riert, dass sämt­li­che Schrit­te unter voll­stän­di­ger Obser­va­ti­on und Poli­zei­schutz statt­fän­den. Er wur­de mit sei­nem PKW und dem Schließ­fach­in­halt quer durch Sta­de schließ­lich um 12:00 h bis zum Park­platz des REWE-Mark­tes in der Har­bur­ger Stra­ße gelotst.
Dort soll­te dann der blaue VW-Golf neben der Post-Box sowie neben einem dort gepark­ten PKW eines Pfle­ge­diens­tes abge­stellt und unver­schlos­sen zurück­ge­las­sen wer­den. Der Inhalt des Schließ­fa­ches, wel­cher sich in einem klei­nen blau­en Ruck­sack befand, soll­te im Fuß­raum des Bei­fah­rer­sit­zes plat­ziert wer­den. Der Geschä­dig­te wur­de auf­ge­for­dert in den Markt zu gehen und dort zu war­ten. Als er zu sei­nem Auto zurück­kam, war der Beu­tel nicht mehr vor­han­den. Am Tele­fon wur­de ihm erklärt, dass sich das Die­bes­gut zunächst bei der Poli­zei befän­de. Der Staats­an­walt wür­de den Beu­tel mit­samt Inhalt am Nach­mit­tag dann zurückbringen.
Als es dazu aber nicht kam, mel­de­te sich der Geschä­dig­te bei der Stader Poli­zei, die ihn dar­über auf­klä­ren konn­te, dass er offen­bar auf eine Betrugs­ma­sche von fal­schen Poli­zei­be­am­ten her­ein­ge­fal­len sei.
Der ange­rich­te­te Scha­den wird auf über 10.000 Euro geschätzt.
Die Ermitt­ler suchen jetzt Zeu­gen, die ver­däch­ti­ge Beob­ach­tun­gen auf dem REWE-Park­platz gemacht haben, die mit der Tat in Ver­bin­dung ste­hen könn­ten. Unter Umstän­den waren der oder die Abho­ler ja auch mit einem Fahr­zeug in der Nähe des Tatortes.
Die­se wer­den gebe­ten, sich unter der Ruf­num­mer 04141–102215 bei der Stader Poli­zei zu melden.
Die Poli­zei warnt in die­sem Zusam­men­hang noch­mals wie­der davor, auf der­ar­ti­ge Anru­fe der “Poli­zei” und der “Staats­an­walt­schaft” einzugehen.
Ziel der Täter ist immer, die Ange­ru­fe­nen unter Vor­gau­cke­lung der tolls­ten Geschich­ten dazu zu brin­gen, ihre Erspar­nis­se und ihren Schmuck an irgend­wel­che Abho­ler zu über­ge­ben. Eine der­ar­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se ist bei den Behör­den nicht nur nicht üblich, son­dern auch kom­plett aus­ge­schlos­sen. War­nen sie auch ihre Nach­barn oder älte­ren Ange­hö­ri­gen vor die­ser Masche, rufen sie umge­hend die Poli­zei unter Not­ruf 110 an und mel­den sie den Fall. Nur so kann die rich­ti­ge Poli­zei den Tätern auf die Schli­che kom­men und Täter festnehmen.
Rück­fra­gen bit­te an:
Poli­zei­in­spek­ti­on Sta­de Pres­se­stel­le Rai­ner Bohm­bach Tele­fon: 04141/102–104 E‑Mail: rainer.bohmbach@polizei.niedersachsen.de

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