In Deutschland müssen Kinder oft monatelang auf HNO-Operationen warten. Das liegt daran, dass die Krankenkassen die Honorare für ambulante HNO-Operationen für Kinder gekürzt haben. Ärztinnen und Ärzte zahlen drauf — und wollen das nicht länger mitmachen.
Dies hat zur Folge, dass viele Kinder nicht so schnell operiert werden können, wie es medizinisch notwendig wäre. Das kann zu erheblichen Problemen führen.
Beispiele für HNO-Operationen, auf die Kinder oft lange warten müssen, sind:
- Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie)
- Entfernung der Polypen im Nasenrachen (Adenoidektomie)
- Einsetzen von Paukenröhrchen
- Korrektur von Fehlbildungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich
Ohne Operation können diese Erkrankungen zu gesundheitlichen Problemen führen, wie:
- Hörverlust
- Sprachentwicklungsverzögerungen
- Schlafstörungen
- Atemwegsinfektionen
In einigen Fällen können die Erkrankungen sogar lebensbedrohlich sein.
Die Krankenkassen argumentieren, dass die Honorarkürzungen notwendig sind, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Die Ärzteschaft hingegen kritisiert, dass die Kürzungen zu einer Verschlechterung der Versorgung führen.
Die Bundesregierung hat angekündigt, die Honorarkürzungen für ambulante HNO-Operationen für Kinder zu rückgängig machen. Dies soll bis Ende 2023 geschehen.
Bis dahin müssen Kinder aber weiterhin mit langen Wartezeiten auf HNO-Operationen rechnen.
Hier sind einige Tipps für Eltern, deren Kinder auf eine HNO-Operation warten müssen:
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit, die Operation in einem Krankenhaus durchführen zu lassen.
- Informieren Sie sich über die Wartezeiten in verschiedenen Kliniken.
- Stellen Sie einen Antrag auf Härtefallregelung bei Ihrer Krankenkasse.
- Besprechen Sie die Situation mit Ihrem Arbeitgeber.
Es ist wichtig, sich frühzeitig über die Möglichkeiten zu informieren und sich gegebenenfalls an die Krankenkasse oder an die Politik zu wenden.